Bodo Hell

Bodo Hell, geboren am 15.3.1943 in Salzburg. Studien an der Akademie Mozarteum in Salzburg (Orgel), der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien (Film und Fernsehen) und an der Universität Wien (Philosophie). Freier Schriftsteller und Senner; lebt in Wien und der Steiermark.

*  15. März 1943

von Manfred Mittermayer

Essay

In seiner Begründung für die Vergabe des Erich-Fried-Preises 1991 an Bodo Hell schrieb Ernst Jandl: „Bodo Hells Werk entwickelt sich auf zwei Ebenen. Mittels präziser Darstellung von Wirklichkeit auf der Basis persönlicher Erlebnisse stellt er der diskreditierten Berg-Literatur früherer Jahrzehnte eine nüchterne, sprachbezogene Bestandsaufnahme des gefährdeten Naturraums entgegen. Unserer durchwegs urban bestimmten Zivilisation gilt der zweite Strang seiner Literatur: Aus Tausenden von Indizien, in einer von den Medien beherrschten sprachlichen Umwelt gesammelt, konstruiert Bodo Hell ein kritisches Bild der heutigen Gesellschaft.“

Der Name Jandl repräsentiert eine Strömung innerhalb der neueren deutschsprachigen Literatur, die durch den spielerisch-experimentellen Umgang mit ihrem Arbeitsmaterial Sprache deren prägenden Einfluss auf unser Denken und Handeln bewusstzumachen sucht. Auch Hells Texte entstehen aus dem Wissen um die vielfältigen Zwänge, die unsere verbalen Artikulations- und Kommunikationsformen auf uns ausüben. Doch darüber hinaus richtet sich sein Interesse auf alle Arten von Zeichen, die unsere zivilisatorische Existenz organisieren ...